Bergwerk Velsen.
Das Bergwerk Velsen ist eine für das Saarrevier typische Anlage. DerenGeschichte begann 1899 mit dem Abteufen des Rosselschachtes. 1904begann die Kohleförderung. 1965 verlor die Grube ihre Selbständigkeit.Der Förderstandort wurde stillgelegt. Velsen verblieb einzig derGustavschacht zur Grubenbewetterung und Seilfahrt des neuenVerbundbergwerks Warndt. Neben der Grube Duhamel in Ensdorf ist hierdie letzte noch offene saarländische Grube.

Der Name der Grube war dabei Programm. Denn sie trägt den Namen despreußischen Oberberghauptmanns Gustav von Velsen. Gruben nachpreußischen Beamten und Ministern zu benennen, war im Saarrevier keineSeltenheit. Ebenso entsprach die Anordnung von Arbeits- undSozialräumen der strenge Hierarchie von Direktoren, Beamten undArbeiten einer Grube. Auch die in Velsen errichtete Siedlung war mitHäusern für Arbeiter und Angestellte sowohl unter preußischer wie unterfranzösischer Verwaltung ein getreues Abbild der Betriebsstrukturen.

Die beiden Schächte der Grube betrieb 1916 eine von der ZweibrückerMaschinenfabrik Dingler konstruierte Zwillingsdampfmaschine. Nach ihremUmbau 1936 dampft eine Maschine als Zeugnis der preußischen Bergbauäraim Saarrevier mit 2400 PS bis heute weiter. Das ebenfalls 1916 gebauteFördergerüst ist als Fachwerkkonstruktion bis heute erhalten. Dashistorische Torhaus mit Walmdach und die Pferdeställe, die nach demAnschluss der Grube im Jahr 1907 an die Eisenbahn nutzlos wurden,grüßen aus einer Zeit, als der Bergbau die bestimmende Industrie war.

Wie man die Kohle aus dem Berg holt, erfahren auch Nicht-Bergleute imErlebnisbergwerk Velsen am eigenen Leib. Das beginnt beim Einfahren inden Stollen, wo Walzenschrämlader und Bohrhämmer auf die Besucherwarten. Wie Kohle gewonnen wurde, welche technischen Geräte man dafürbrauchte, welche Bedeutung Pumpen hatten und wie Mensch und MaterialUntertage transportiert wurden, ob mit dem Förderband, der Elektrolok,das alles kann man hier nicht zur sehen, sondern auch in Betriebnehmen.
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